Was sind Szenarien?

In der Nutzer­zen­trier­ten Gestal­tung (User-Centered Design) wer­den Sze­na­rien in ver­schie­de­nen Zusam­men­hän­gen und mit unter­schied­li­chen Zie­len ein­ge­setzt. In mei­ner Bache­l­or­ar­beit betrachte ich spe­zi­ell den Scenario-based Design Pro­zess. Hier spie­len Sze­na­rien durch den gesam­ten Ent­wick­lungs­zy­klus hin­weg eine zen­trale Rolle.

Defi­ni­tion

Sce­na­rios are sto­ries ? sto­ries about people and their activi­ties. (?)“
Car­roll (2000, S. 46)

(?) A sce­na­rio descri­bes an exis­ting or envi­sio­ned sys­tem from the per­spec­tive of one or more users and inclu­des a nar­ra­tion of their goals, plans, and reac­tions. (?)” Rosson & Car­roll (2002, S. XVIII)

Bei Sze­na­rien han­delt es sich genau genom­men um “user inter­ac­tion sce­na­rios” (vgl. Rosson & Car­roll 2003, S. 1042), also um “Nut­zungs­ge­schich­ten”. In die­sen Geschich­ten spie­len die Nut­zer eines zukünf­ti­gen oder exis­tie­ren­den Sys­tems die Hauptrolle.

Sze­na­rien beschrei­ben eine kon­krete Nut­zungs­si­tua­tion aus der Per­spek­tive des Nut­zers eines inter­ak­ti­ves Sys­tems. Wich­tig dabei sind die inne­ren Vor­gänge des Nut­zers — seine Ziele und Pläne, sowie seine Inter­pre­ta­tion und sein Erleb­nis der Situa­tion. Äußere Vor­gänge, wie die Hand­lungs­schritte des Nut­zers, der Schau­platz, Objekte, die mit der Hand­lung zu tun haben, und sons­tige Ereig­nisse sind wei­tere essen­ti­elle Bestand­teile eines Nutzungsszenarios.

Die Bestand­teile eines Nut­zungs­ze­na­rios im Überblick:

  • Schauplatz/Szenerie (set­ting):
    Ele­mente und Details der Situa­tion, die rele­vant sind um die Ziele, Hand­lun­gen und Reak­tio­nen der Nut­zer zu verstehen
  • Nut­zer, Akteure (actors):
    Men­schen, die mit inter­ak­ti­ven Pro­duk­ten oder mit Objek­ten aus der Sze­ne­rie interagieren
  • Ziele (task goals):
    Ziele (und dar­aus resul­tie­rende “Unter­ziele”) des Nut­zers, die seine Hand­lun­gen beeinflussen
  • Pläne (plans):
    Denk­vor­gänge um die Ziele in Hand­lun­gen umzuwandeln
  • Inter­pre­ta­tion (eva­lua­tion):
    Denk­vor­gänge in denen die Situa­tion inter­pre­tiert wird
  • Hand­lun­gen (actions):
    Beob­acht­ba­res Verhalten
  • Ereig­nisse (events):
    Äußere Vor­gänge, bzw. Reak­tio­nen des inter­ak­ti­ven Pro­dukts und der Umwelt (müs­sen nicht vom Nut­zer wahr­ge­nom­men wer­den; kön­nen trotz­dem wich­tig für die Situa­tion sein)

(vgl. Rosson & Car­roll 2002, S. 17–18)

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

You may use these HTML tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>